Wer sich irgendwo in der oberschwäbischen Peripherie konsequent immer weiter von allen Straßen und jeder Zivilisation entfernt, landet irgendwann in Ragenreute, der Geburtsstätte von Contakt. Wo der Handyempfang und die Verkehrsanbindungen sinken, steigt im Gegenzug der Raum für musikalische Selbstentfaltung und absolut ungestörtes Proben.
Als sich die vier Musiker (alternativ: 3 Musiker und ihr Schlagzeuger) hier im Frühjahr 2020 zum ersten Mal trafen, stand vor allem eine gemeinsame Idee im Vordergrund: Zusammen Musik machen und so schnell wie möglich auf der Bühne stehen.
Es fällt ihnen dabei schwer, ihre Musik in Schubladen zu packen oder packen zu lassen. So bewegt sich die Band irgendwo zwischen Rock und Rap, zwischen Expertise und gutem Willen, zwischen mit Pathos beladenem Prollrock und dem modernen Einsatz elektronischer Sounds.
Musikalisch lebt man also mehr nach einem Sowohl-als-auch, statt nach einem Entweder-oder. Von Walking-Bass, über Klassik-Rock, Hip-Hop-Samples, Off-Beat Vibes, Punk-Rotz bis hin zu Balladenstimmung ist alles vertreten, was die Jamsession ausspuckt.
Frontmann Tobi singt dabei heute schon von der Melancholie, die das Leben noch für einen bereit halten wird, von Abschieden, die eigentlich Wiedersehen sein sollten und davon, wie schwer die Leichtigkeit des Lebens manchmal auf einem lastet.
Thematisch bewegen sich die Songs meist im Raum zwischen zwei Kontrasten: Nur wer den Fluch kennt, kann den Segen genießen. Nur durch die Existenz des Lichts, kann ein Schatten entstehen.
Durch den Ausbruch aus dieser vermeintlich trennscharfen Lebensambivalenz möchte die Band ausdrücken, dass die Welt zu bunt ist, um ihr mit einem Blick durch eine schwarz-weiße Brille gerecht zu werden.
Diese Lebenseinstellung, die nicht im Hörsaal und schon gar nicht am Dorfstammtisch vermittelbar ist, soll hierbei auf direkter und unmittelbarer Bühne-zu-Pogo-Kommunikation übertragen werden.
Ins Mikro, ins Ohr – Contakt.